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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 38

1909 - Leipzig : Hirt
38 Ii. Frankreich als Kaiserreich. Mutterträne. Alles strömt zu den Fahnen, rüstet sich zum blutigen Kampfe für Freiheit und Selbständigkeit. Die Flamme, die in dem Busen eines jeden lodert, sichert den glücklichen Ausgang. Aber auch wir Frauen müssen mitwirken, die Siege befördern helfen, auch wir müssen uns mit den Männern und Jünglingen vereinen zur Rettung des Vaterlandes. Gern stellen wir uns, die wir dem Vaterlande angehören, an die Spitze dieses Vereins. Wir hegen das feste Vertrauen, es wollen die edelmütigen Frauen und Töchter jedes Standes mit uns dazu beitragen, daß Hilfe geleistet werde den Männern und Jünglingen, die für das Vaterland kämpfen, damit es wieder in der Reihe der geachteten Staaten stehe und der Friede seine Segnungen ausströmen könne. Nicht bloß bares Geld wird unser Verein, als Opfer dargebracht, annehmen, sondern jede entbehrliche wertvolle Kleinigkeit — das Symbol der Treue, den Trauring, Lie glänzende Verzierung des Ohres, den kostbaren Schmuck des Halses. Gern werden monatliche Beiträge, Materialien, Leinwand, gesponnene Wolle und Garn angenommen, und selbst unentgeltliche Verarbeitung dieser Stoffe als Opfer angesehen werden. Alles, was auf diese Art gesammelt wird, gehört dem Vaterlande. Diese Opfer dienen dazu, die Verteidiger, die es bedürfen, zu bewaffnen, zu bekleiden, auszurüsten, und wenn die reiche Wohltätigkeit der Frauen uns in den Stand gesetzt, noch mehr zu tun, dann sollen die Verwundeten gepflegt, geheilt und dem dankbaren Vaterlande wiedergegeben werden, damit auch von unsrer Seite erfüllt werde das Große, das Schöne, damit das Vaterland, das in Gefahr ist, auch durch unsre Hilfe gerettet werde, sich neu gestalte und durch Gottes Kraft aufblühe." Diese Aufrufe zündeten. Hatten sich früher schon viele Freiwillige zum Freiheitskampf gemeldet, so strömten jetzt die Kämpfer in Scharen herbei. Alles, was Waffen tragen konnte, Jünglinge, Männer, sogar Greise, denen das Alter die Rüstigkeit nicht benommen hatte, eilten zu dem harten Dienste des Krieges. Frauen gaben ihre Kostbarkeiten, Kinder brachten ihre Sparpfennige; Jungfrauen ließen sich das Haar abschneiden und legten den Erlös aus den Altar des Vaterlandes. Um die Heldentaten in dem bevorstehenden Kampfe zu belohnen, stiftete der König den Orden des Eisernen Kreuzes- ^Das Jahr 1813. Der Anfang des Krieges war für Napoleon günstig. Im Mai siegte er bei Großgörschen, südlich von Lützen in der Provinz Sachsen, und bei Bautzen im Königreiche Sachsen durch Überzahl der Truppen. In der Schlacht bei Lützen wurde Scharnhorst verwundet und starb bald nachher: „Keiner war wohl treuer, reiner, Näher stand dem König Feiner, Doch dem Volke schlug fein Herz. (Ewig auf den Lippen schweben wird er, wird im Volke leben Besser als in Stein und Lrz."

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 359

1906 - München : Oldenbourg
G8. Napoleon bei Abensberg und Regensburg. 359 68. Napoleon bei Mensberg und Regensburg. (Am 20. und 23. April 1809.) Von Albrecht Adam. *) Der Tag (19. April) neigte sich zu Ende und der Sieg war auf allen Punkten entschieden. Der großen Tapferkeit der österreichischen Trappen lies, man von allen Seiten Gerechtigkeit widerfahren, aber Napoleons Feldherrntalent und Glück triumphierte anch hier wieder. Die Zeit war noch nicht gekommen, wo auch er die Wandelbarkeit des Glückes erfahren sollte. Die Truppen lagerten auf dem Schlachtfelds und in den wenigen nahe gelegenen Ortfchaften. Abensberg war überfüllt ] dort lag dav Hauptquartier. Am 20. wurde die Schlacht unter dem Befehle Napoleons in weit größerer Ausdehnung fortgefetzt. Auf das Gewitter des vorigen -^agev war ein kalter, feuchter Morgen gefolgt, schwere graue Wolkeu hingen tief am Horizonte herab, auf der Erde lag Nebel. Die Lagerfeuer brannten rot, der Ranch schlich am Boden hin und stieg nur mühsam in die Höhe. Nachdem ich meinen Magen mit schlechtem Kaffee ein wenig erwärmt hatte, setzte ich mich wieder zu Pferde, ritt dem nächsten Lagerplatze, wo ich gestern die Truppen verlassen hatte, zu und suchte mir einen erhöhten Punkt um möglichst viel übersehen zu können. Das Glück lenkte heute meine Schritte. Auf einer Anhöhe am Saume eines kleinen Waldes fand ich den General von Raglovich, umgeben von seinen Adjutanten und Offizieren an einem Feuer sitzen. Die ganze Gesellschaft war in Mäntel gehüllt und recht malerisch um das Feuer gruppiert; den interessanten Hintergrund bildeten die Lager rundherum. Sogleich begann ich eine Zeichnung zu machen, war aber noch nicht zu Ende, als von der Ferne her ein lärmendes Rusen sich vernehmen ließ, das immer näher kam: „Der Kaiser!" Er, der Held des Jahrhunderts, der bewunderte und zugleich gefürchtete kleine große Mann, der siegte, wo er sich zeigte, an deffen Unüberwindlichst jeder glaubte, erschien bald darauf, umgeben von seinen Generälen, begleitet vom bayerischen Kronprinzen, dem Generalleutnant Wrede und einer großen Suite, auf der Anhöhe, wo ich mich befand. Welch' eine Erscheinung für mich, der zum erstenmale seiner ansichtig wurde! ^ch machte mich so nahe hinzu als nur möglich. Da saß er aus seinem kleinen arabischen Schimmel in etwas nachlässiger Haltung mit dem kleinen Hnte auf dem Kopfe und mit dem bekannten stanbfarbenen Oberrocke bekleidet, in weißen Beinkleidern und hohen Stiefeln, so unscheinbar, daß niemand in dieser Persönlichkeit den großer Kaiser, den Sieger von Austerlitz und Jena, vor welchem sich Monarchen demütigen mußten, vermutete, wenn man ihn nicht schon so vielfältig in Abbildungen gesehen hätte. Er machte auf mich mit seinem bleichen ') „Aus dem Lebeu eines Schlachtenbummlers", Selbstbiographie von Albrecht Adam, 1786—1862; herausgegeben von H. Holland, S. 63 ff. Stuttgart 1886, I. G. Cotta.

3. Deutsche Geschichte - S. 2

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
2 Deutsche Geschichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919. vorgegangen; die letzteren beiden Völker pflegt man als Arier zusammen-zufassen. Von Osten also wanderten wahrscheinlich die Germanen in Nieder-deutschland ein und breiteten sich sodann der die mitteldeutschen Gebirge aus. Rmer wtb Germanen pr Zeit des Marius und Csar. Kimbern 2. Die Kimbern und Teutonen. Vor nunmehr etwas mehr als Teutonen^ 2000 Jahren, im Jahre 113 v. Chr., traten zum ersten Male germanische Vlkerschaften in der Geschichte auf, die Kimbern und Teutonen. Sie hatten ihre Heimat auf der jtischen Halbinsel verlassen, weil sie fr die wachsende Bevlkerung nicht mehr Raum genug bot, vielleicht auch, weil ihnen Sturmfluten Stcke ihres Gebiets fortgerissen hatten. Landsuchend er-schienen sie mit Weib und Kind, mit groen Herden und mit Karren, auf denen sie die fahrende Habe bargen, in den stlichen Alpen, an der Grenze des rmischen Reiches. Es waren kraftvolle, kriegerische, in wollene Mntel oder in Felle gekleidete Gestalten von mchtigem Gliederbau, mit blondem Haar und trotzigen, blauen Augen. Sie waren schlecht bewaffnet; denn nur wenige hatten eiserne Schwerter, die meisten hlzerne Speere mit kurzer Eisenspitze und hlzerne oder aus Weidenruten geflochtene Schilde; aber gewaltig war die Wucht ihres Angriffs. Der rmische Konsul, der in der Gegend von skoreja. Noreja, im heutigen Krnten, mit einem Heere stand, wies ihre Bitte um 1!. Land ab; er berfiel sie sogar aus dem Hinterhalt, erlitt aber eine vollstndige Niederlage. Trotzdem brachen die siegreichen Germanen damals nicht in Italien ein, sondern zogen westwrts nach Gallien und brachten den Rmern in den Rhonelanden schwere Niederlagen bei. Sie gingen darauf der die Pyrenen und maen ihre Krfte mit den spanischen Vlkerschaften. Von dort zurckgekehrt, entschlossen sie sich endlich in Italien einzufallen; die Teutonen zogen den Rhoneflu abwrts, die Kimbern durch das heutige Tirol der den Brennerpa. Indessen hatten die von dem kimbrischen Schrecken" erfllten Rmer Marius.ihren tchtigsten Feldherrn, Gajus Marius, Jahr fr Jahr zum Konsul erwhlt. Dieser trat zuerst bei Aqu Sexti, dem heutigen Aix in der Provence, den Teutonen gegenber und schlug sie nach furchtbarem Schlacht Ringen. Der blutigen Schlacht folgte die nicht minder blutige Erstrmung Vdes Lagers; die Teutonen wurden vernichtet. 102' Indessen waren die Kimbern aus dem Etschtale hervorgebrochen und hatten einen Teil Oberitaliens erobert. Gegen sie fhrte Marius sein

4. Unsere Heimat - S. 93

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Volk jubelt. Am lautesten aber ruft der kleine Knabe dort sein Hurra und schwenkt seine Mütze hoch in die Lust. Nur der arme, verwundete Franzose blickt traurig in den Jubel des deutschen Volkes. Er denkt an seine Heimat, an sein unglückliches Vaterland, an Weib und Kind. Ganz hinten auf dem Bilde sieht man den Turm der Katharinenkirche, wo der Festgottesdienst stattfand. 4. Ja/ das war ein schöner Tag sür unsre Stadt, so schön wie jene längst vergangenen Tage, an denen die deutschen Kaiser in unsrer Stadt gewählt wurden. Auf der gegenüberliegenden Seite des Denkmals kannst du das Bild der ersten Kaiserwahl in Frankfurt sehen. Es war auch ein herrlicher deutscher Kaiser, den man damals in Frankfurt wählte. Nur trug er keinen weißen, sondern einen roten Bart, weshalb er den Namen Rotbart oder Barbarossa führte. 5. Nun möchtest du noch gern wissen, was die verschiedenen Figuren aus dem Sockel des Denkmals bedeuten! Die Frauen- gestalt will Frankfurt als die alte Kaiserstadt und die Stadt des Handels und der Wissenschaft darstellen. Der Jüngling mit dem blanken Schwert und den großen Flügeln ist der Engel des Friedens. Er reicht dem beimkehrenden Kaiser den Lorbeerzweig. Die beiden Jungfrauen aber deuten aus die Beschäftigung der Frankfurter Bevölkerung hin, auf Kunst, Gewerbe und Landwirtschaft. Sie alle wollen dem heimkehrenden Kaiser die Grüße und Glückwünsche des deutschen Volkes überbringen. Freute sich doch ein jeder im deutschen Land über die herrlichen Siege des geliebten Kaisers! Noch mehr aber freute man sich darüber, daß nun Friede geworden war) denn der Friede ist doch schöner als der Krieg. Das wußte am besten der alte Kaiser selbst. 6. Schau nur in sein liebes Antlitz, in seine friedlich blickenden Augen, und du wirft es sofort verstehen! Wenn sein eherner Mund sprechen könnte, würde er wohl zu dir sagen: „Ja, Büblein, auch du wirst einst ein Soldat werden, vielleicht gar einer mit hohen Stiefeln und mit Sporen daran! Doch wollte Gott, daß du nie in den Krieg zu ziehen brauchst, wie ich es von meiner frühesten Jugend an habe tun müssen! Wenn es aber doch sein sollte, so würdest du es freudig und mutig tun und mit dem £Rufe: „Mit Gott für König und Vaterland" dem Feind entgegentreten! Nenne ein andres Kaiserdenkmal in unsrer Stadt! 93

5. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 112

1907 - Leipzig : Voigtländer
112 bei den Schweden Dienste. 3m Siebenjhrigen Kriege wurde er von preuischen Husaren gefangen genommen und lie sich kurz entschlossen bei diesen einreihen. Er war ein kecker, bermtiger Soldat und ein tollkhner Reiter. Kein Graben war ihm zu breit, keine Hecke zu hoch, kein Pferd zu wild. Einst hatte er das Unglck, den König Friedrich den Groen zu erzrnen; der oerstand keinen Spa und schrieb: Blcher kann sich zum Teufel scheren." Hb er der Nachfolger Friedrichs stellte ihn wieder als Offizier an. Blcher machte die Feldzge gegen die franzsische Republik (47, 2) und gegen Napoleon mit. In der Schlacht bei Ruerstdt suchte er durch einen Reiterangriff das Gefecht wiederherzustellen; spter schlo er die ehrenvolle Kapitulation von Lbeck ab (49, 4). Rls der Befreiungskrieg begann, stellte ihn der König an die Spitze eines Heeres. Er war damals ein stattlicher Greis, der noch mit jugendlicher Kraft sein Ro tummelte. Gebieterische hoheit lag ihm auf der freien Stirn und in den dunkeln, flammenden Rgen; um seine Lippen unter dem dicken Schnurrbart spielte Husarenlist und frhliche Lebenslust. Fr seine Soldaten sorgte er treulich. Dafr liebten sie ihn aber auch wie einen Dater, toas Blcher befahl, das taten sie freudig; das unmglich Scheinende wurde ihnen mglich, wenn sein Rge sie anblitzte. Blchers treuester Idaffengefhrte war der General von Gneisenau, der tapfere Verteidiger von Kolberg (49, 4). 2. Der Rnfattg des Krieges. Napoleon hatte nach seiner Rckkehr aus Rußland rasch ein neues groes Heer geschaffen, das er nun den verbndeten Preußen und Russen entgegenfhrte. Bei dem schsischen Dorfe Grogrschen kam es im Mai 1813 zur ersten Schlacht. Mit heldenkhnheit fochten hier vor allen die jungen preuischen Krieger; doch die Franzosen behaupteten zuletzt das Schlachtfeld, und die Verbndeten zogen sich in guter Ordnung vor der feindlichen ber-macht zurck. Leiber wurde der preuische Kriegsminister Scharnhorst im Kampf am Knie schwer verwundet; er begab sich trotzdem nach sterreich, um den sterreichischen Kaiser Franz I. fr den Kampf gegen Napoleon zu gewinnen, starb aber auf der Reise in Prag. Ruch die zweitgige Schlacht bei Bautzen fiel ungnstig fr die Verbndeten aus; sie gingen deshalb nach Schlesien zurck. Bald aber folgte diesem Zurckweichen ein mutiges vorwrtsdringen. Den Russen und Preußen schlssen sich jetzt auch die sterreicher an; drei Heere standen nun dem franzsischen Kaiser gegenber. 3. Der Sieg art der ttatzbach. Einer der heldenmtigsten Kmpfe dieses Krieges war die Schlacht an der Katzbach in Schlesien

6. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 116

1907 - Leipzig : Voigtländer
116 5456. Die Befreiungskriege 18131815. hocherfreut, und seine ermatteten Krieger atmeten wieder aus. Unter Trommelwirbel und Trompetengeschmetter strmten nun die Englnder und Preußen von drei Seiten auf den Feind ein. Die franzsischen Garden kmpften mit dem Mute der Verzweiflung. Hb er vergeblich war ihr tapferer Widerstand. Bald ertnte aus den Reihen der Franzosen der Ruf: Rette sich, wer kann!" und sie begannen zu fliehen. Mit lautem Hurra setzten die Preußen unter General Gneisen au dem Feinde nach. Kaum entrann Napoleon selbst ihren Hndenseinen Reisewagen, aus dem er entsprungen, samt Hut, Mantel und Degen, Grden und Kleinodien nutzte er ihnen zurcklassen. Ris Flchtling kam er nach Paris- sein Heer war vernichtet. -> 5. Napoleons Verbannung. Blcher schrieb vom Schlachtfelde aus: Die schnste Schlacht ist geschlagen, der herrlichste Sieg ist erfochten. Ich denke, die Bonapartesche Geschichte ist nun vorbei." So war es. Die siegreichen Heere der Verbndeten zogen zum zweiten Male in Paris ein. Napoleon schickten die Verbndeten in die Verbannung nach der einsamen Felseninsel St. Helena mitten im Atlantischen Gzean. Dort blieb er, umgeben von wenigen (Betreuen, bis zu seinem Tode (5. Mai 1821). Seine (Bebeine wurden spter nach Paris gebracht und in der Invalidenkirche bestattet. 6. Der Deutsche Bund. Ruch die verwandten Napoleons muten ihre Throne verlassen. Die frhern Herrscher erhielten ihre Lnder zurck. Frankreich kam wieder an Ludwig Xviii. Rue (Eroberungen, die es seit dem Rusbruche der groen Revolution gemacht hatte, mute es herausgeben. Preußen erhielt an neuen Lndern die Hlfte des Knigreichs Sachsen und die schne Rheinprovinz, wogegen es einen Teil seiner ehemaligen polnischen Besitzungen aufgab. Das deutsche Kaisertum wurde nicht wieder aufgerichtet. Rn Stelle des alten Reiches trat der Deutsche Bund, zu dem sich alle deutschen Staaten vereinigten, 39 an der Zahl. Die Fürsten Europas aber, voran die Kaiser von Rußland und sterreich und der König von Preußen, eingedenk der gewaltigen Begebenheiten, die sich in den letzten Jahren ereignet hatten, schlssen eine feierliche Verbrderung, die heilige Rllianz". Sie gelobten, gem der heiligen Schrift als Brder einander zu lieben, sich als Glieder derselben christlichen Familie anzusehen, die Religion zu schtzen, Frieden und Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten und Vter ihrer Völker zu sein.

7. Geschichte - S. 161

1913 - Berlin : Oehmigke
— 161 — Bunt gewürfelt Preußen, Hessen, Bayern und Baden nicht zu vergessen, Sachsen, Schwaben, Jäger, Schützen, Pickelhauben und Helme und Mützen, das Eiserne Kreuz ihre einzige Zier. Alles zerschossen; ihr ganzes Prahlen nur ein Wettstreit in den Zahlen, in Len Zahlen derer, die nicht hier. Zum drittenmal ziehen sie ein durch das große Portal. Die Linden hinauf erdröhnt ihr Schritt, Preußen-Deutschland fühlt ihn mit. Hunderttausende auf den Zehenspitzen! Vorüber, wo Einarm und Stelzfuß sitzen, jedem Stelzfuß bis in sein Bein von Holz fährt der alte Schlachtenstolz. Halt vor des Großen Königs ernster Gestalt! Bei dem Fritzen-Denkmal stehen sie wieder, sie blicken hinauf, der Alte blickt nieder; er neigt sich leise über den Bug: „Bon soir Messieurs, nun ist es genug." Theodor Fontane. 61. Zum Tode Kaiser Wilhelms I. I. Das schlummernde Haupt auf den Linnen weiß, im schlichten Bett ein sterbender Greis. Sie fühlen, wie schwach sein Herzschlag geht; sie lauschen, wie sein Odern verweht; erkaltende Hände küssen sie und sinken leise weinend aufs Knie. Und leise wandelt's von Mund zu Mund, und flüsternd von Zimmer zu Zimmer wird's kund, ein Wort — und ans dem Sterbehaus gedämpft summt's über die Menge hinaus, die draußen, Kopf an Kopf gezwängt, sich in harrendem Bangen drängt . . . Nohl, Unsere Mark Brandenburg Ii. Teil. 11 Georg-Eckert-lnstitut für internationale Schulbuchforcchung Braunschweig -Schulbuchbibliothek -

8. Geschichte - S. 152

1913 - Berlin : Oehmigke
— 152 — lindern, unsern Spielgenossen, noch spät abends unter Aufsicht meiner Mutter bei diesem Geschäft, hocherfreut, auch unserseits etwas „für die gute Sache" zu tun. Wenn die Zeitung ankam, die wir mit einem benachbarten Gutspächter zusammen hielten und wöchentlich zweimal bekamen, dann zeigte mir mein Vater auf einer alten, großen Karte von Deutschland, wo die Unsrigen und die Franzosen ständen, und mehr als einmal rief er im Laufe des Sommers dabei aus: „Ach, wenn ich es doch erlebte, daß die Franzosen noch über den Rhein zurück müssen!" 5. Aus dem Jahre 1814 habe ich nur ein Hauptereignis im Gedächtnis behalten, den Einzug der siegreich heimgekehrten Landwehr in die Hauptstadt der Uckermark. Die ganze Provinz war zu diesem Jubelfest nach Prenzlau zusammengeströmt, und auch mein Vater hatte sich schon tags zuvor mit mir und meiner Mutter dahin aufgemacht. Die Stadt schwamm in einem Meer von Laub- und Blumengewinden, und auf der Straße, die von dem Berliner Tore nach dem Marktplatze führte, war ein stattlicher Triumphbogen aus Laubwerk errichtet, auf dem hoch oben das Eiserne Kreuz prangte. Die Stadt wimmelte von Menschen, besonders Landleuten jeden Alters und Geschlechts, die ihre Angehörigen erwarteten. Endlich verkündeten Trommelwirbel und Hörnerklang das Nahen des Zuges. Da kamen sie an in ihren blauen, abgetragenen Litewken, die Mützen mit grünen Reisern geschmückt, abgerissenen Aufzuges, die Gesichter von der Sonne verbrannt, an Bart und Haupthaar verwildert, unsere braven Landwehrmänner, die, vom Pfluge weggeholt, den Feind gleich alten Soldaten in so mancher heißen Schlacht geschlagen hatten. Der Jubel war unermeßlich, das Hurra- und Vivatrufen betäubend, sinnverwirrend. Aus allen Fenstern wehten weiße Tücher, flogen Tausende von Kränzen und Blumensträußen ihnen entgegen. Ich sah einen alten Bauern mit seinem Weibe sich an den Rock eines Soldaten hängen und mit dem Rufe: „Laat mi! laat mi! he is uns eenzig Söhn!" dem Zuge folgen. Auf dem Markte ward ein Viereck gebildet, in dessen Mitte die Geistlichkeit, der Magistrat, die Offiziere einen Kreis um eine Tribüne schlossen. Von dort herab hielt ein Geistlicher die Festpredigt, nach deren Schluß alle die Tausende „mit Herzen, Mund und Händen" einstimmten in das alte, fromme, herzerhebende Lied: „Nun danket alle Gott!" _ . Adolf Stahr (Lebenserinnerungen. I. Aus der Jugendzeit).

9. Geschichte - S. 99

1913 - Berlin : Oehmigke
— 99 — den Schiffen verteilt. Alles gewährte einen prächtigen, imposanten Anblick. Freude und Jubel waren unter Begünstigung des schönsten Wetters allgemein. Endlich wurde von der Bastion der Festung, auf der sich der Kurfürst mit seinem Hofstaat eingefunden hatte, und von der aus er das Ganze übersehen konnte, das Zeichen zum Angriff durch einen Kanonenschuß und durch den Schall der Kanonen gegeben. Im Nu war jetzt die ganze Wasserfläche, die den großen und den kleinen Malche-See zwischen der Festung und dem Eiswerder bildet, mit Schiffen bedeckt. Unter dem Donner der Kanonen und dem Schalle der Trompeten, die unaufhörlich vom Walle der Festung ertönten, bemühten sich beide Parteien, einander so viele Schläge und Stöße zu erteilen, damit womöglich die eine die andere zum Weichen brächte. Und wie es denn gewöhnlich zu gehen pflegt, so ging es auch hier: die Gemüter erhitzten sich zu sehr, so daß das Spaudower Admiralschiff zwei von den Berliner Schiffen dergestalt überfuhr, daß deren Steuermänner ins Wasser gestoßen wurdeu und auch einige Streiter durch den Stoß über Bord fielen. Durch das Herbeieilen der Fischer wurden diese glücklich wieder herausgefischt. Nachdem das Gefecht zwei Stunden gedauert hatte und es trotz der Brustharnische und der Helme manchen blauen Fleck und Beulen gegeben hatte, auch auf keiner Seite nur ein Haar breit der Sieg gewichen war, wurde das Zeichen zum Abbruch des Gefechts gegeben, und die Schiffe zogen sich unter gegenseitigen Drohungen und Neckereien der Mannschaften in ihre vorigen Stellungen zurück. Zugleich kam der Befehl, daß- der Sieg am Nachmittag zu Lande entschieden werden sollte. Die Berliner verließen ihre Schiffe und lagerten sich dort auf dem Felde, „der Plan" genannt. Die Spandower gingen, um sich ihre Beulen zu besehen, einstweilen nach Hause, und die Anführer berieten, wie sie den Nachmittagskampf mit Ehren bestünden. Denn sie verhehlten sich nicht, daß sie bei ihrer geringeren Zahl es nur der großen Geschicklichkeit ihrer Steuerleute und Ruderer zu verdanken gehabt hätten, daß sie nicht besiegt worden wären. Auch war gewiß, daß sich die Zahl der Streiter bei ihren Feinden aus der Zahl der Schaulustigen aus Berlin noch erheblich vermehren würde. Sie entschlossen sich also, Hilfstruppen aus dem städtischen Kämmereidorfe Staaken nebst den zur Stadt gehörigen Weinbergen, und 7*

10. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 67

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Heimgekehrt. Das Eiserne Kreuz. Wie wir unser Eisernes Kreuz erwarben. 67 Nur starrende Wände, Trümmer und Grauen. Doch — sie schauen — und schauen: Wo einst das kleine Fenster war, ein Nest und ein zwitscherndes Schwalbenpaar! Und die Linde, die alte Linde steht! Wie grün ist die Linde im Frühlingsschein! Wenn der Sommer mit Blüten sie übersät und die Bienen summen — wie schön wird das sein! Da sprachen sie mutig (Gott mag's ihnen lohnen): „Man kann auch zwischen drei Wänden wohnen!" Ein notdürftig Dach! Sie griffen es an, — nicht lange, so war die Arbeit getan! Kam jüngst an der kleinen Hofstatt vorbei. Blumen blühten im Gartengeheg: Reseda und Rittersporn, Akelei; Tausendschön säumte den Mittelweg. „Nun, liebe Frau Nachbarin, geht es noch immer?" Sie schaffte zur Seite just Schutt und Trümmer und grüßte: „Im Herbst schon bauen wir vielleicht!" Und hat mir ein paar Rosen gereicht. Frieda Jung, „Aus Ostpreußens Leidenstagen." Verlag Ernst Buchheim. Cöthen. 4l Das Eiserne Kreuz. Tapfere Krieger werden oft mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Es ist ein Kreuz von Eisen und mit Silber eingefaßt. Oben ist eine Krone, in der Mitte ein W und unten die Jahreszahl 1914 angebracht. Vor mehr als hundert Jahren (am 10. März 1813) hat der König Friedrich Wilhelm Iii. es gestiftet. Zum erstenmal wurde es 1870 und dann wieder am 5. August 1914 erneuert. Es gibt ein Eisernes Kreuz 1. und 2. Klasse. Letzteres wird an einem schwarz-weißen Bande im Knopfloch getragen. Schon viele Krieger sind mit diesem Ordens- und Ehrenzeichen belohnt worden. Jos. Schiffels, „Kriegserzählungen für die Kleinen." Verlag Georg Fischer. Wittlich. 42. Wie wir unser Eisernes Kreuz erwarben. Nach „Kieler Neuesten Nachrichten." 1. Mein Eisernes Kreuz habe ich am 20. August 1914 in der Schlacht bei Walterkehmen bei Gumbinnen erhalten. Unsere Division kam aus der Gegend von Darkehmen und Goldap und marschierte die ganze Nacht durch mit einer Stunde Pause. Morgens um fünf Uhr fielen die ersten Schüsse. Unsere Truppen wurden sofort auseinandergezogen, und dann wurde kompagnieweise ausgeschwärmt. Die Russen hatten sich stark verschanzt. Beim
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